Wer kennt sie nicht, die Geschichte von Rotkäppchen und dem bösen Wolf ?

Wer erinnert sich nicht an Schneewittchen oder Aschenputtel ?

Märchen sind Senioren und Demenzerkrankten in der Regel bekannt und schaffen schon dadurch Sicherheit - entgegen allen Unsicherheiten.

Märchen vermitteln Geborgenheit und sprechen die Gefühlsebene an. Aber um ihre Wirkung zu entfalten, müssen sie frei und mit ständigem Augenkontakt zum Gegenüber erzählt werden. Das strukturierte Erzählen ruft positive Verhaltensweisen wach und verbessert die Lebensqualität.

 

Demenzerkrankte kommen zur Ruhe, konzentrieren sich auf den Moment und unterbrechen ihr sonst übliches  Verhalten.

Die Märchenprogramme von „Herr Meyer erzählt“ sind für die Zuhörerinnen und Zuhörer ein ganzheitliches Erlebnis. Das Märchen ist Teil eines  Programms, in dem neben dem Hören durch Fühlen, Riechen und Schmecken die Sinne angeregt, und so die Wahrnehmung geschärft wird. Die Zuhörerinnen und Zuhörer werden motiviert, aus ihrer eigenen Erinnerung zu berichten. Durch die inspirierende Erzählweise und die Möglichkeit, sich mit Kommentaren, Erinnerungen und auch Liedern einzubringen, werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in eine andere Zeit versetzt.

 

Aus der Presse:

SZ vom 2. November 2018

 

München - Märchen sind nicht nur für Kinder da

 

Wolfgang Meyer, hauptberuflich Polizist, kommt einmal im Monat in eine Tagesstätte für Demenzkranke. Dort erzählt er seine Geschichten nicht nur, er spielt sie eindrucksvoll vor - und hat in seinem Koffer auch mal Maiskolben und Karotten dabei

Von Lea Weinmann

zu lesen hier https://www.sueddeutsche.de/muenchen/muenchen-maerchen-sind-nicht-nur-fuer-kinder-da-1.4194664

 

 

 


Es war einmal….

 Märchenerzähler besucht Malteser Demenz-Tagesstätte MalTa (14.09.2018)

 
Erzdiözese. Märchen zum Anfassen gab es für die Gäste der Malteser Demenz-Tagesstätte MalTa Mitte September. Der hauptberufliche Polizist und  Bühnenerzähler sowie Märchenpädagoge, Wolfgang Meyer, brachte den Besuchern Grimms Märchen von Rapunzel anschaulich näher. Dazu gehörte auch, dass Meyer alle Sinne der Zuhörer schärft und Gegenstände zum Fühlen und Riechen dabeihatte. „Es ist wichtig, dass wir beim Märchenerzählen die Erinnerungen aktivieren und Sinne anregen. Das schärft die Wahrnehmung und animiert, aus der eigenen Erinnerung zu erzählen“, erklärt Meyer. Bei Rapunzel geht es um zwei Liebende, die getrennt sind und Hindernisse überwinden müssen, um zueinander zu finden. Natürlich dürfen die Gäste der Tagesstätte auch aus Ihrem Leben erzählen und wie sie ihre Liebe gefunden haben.

„Unsere Tagesstätte Besucher genießen den Nachmittag, wenn Hr. Meyer kommt und die Gäste in seine Märchenwelt entführt. Man merkt, wie eine Anspannung abfällt und wie befreit die Menschen dann aus ihrem Leben zu erzählen beginnen“, berichtet Elke Rieger, die Leiterin der Tagesstätte.

 Um aus dem Märchen ein ganzheitliches Erlebnis zu machen, bringt Meyer Gegenstände aus dem Märchen, in diesem Fall aus dem Wald, zum Anfassen oder riechen mit. Mit seiner bewegenden Erzählweise und durch die Aufforderung an die Gäste, sich mit Kommentaren, Erinnerungen und gerne auch Liedern einzubringen, werden die Gäste in eine andere Zeit versetzt. Meyer weiß, wie er seine Zuhörer fesseln kann, immerhin ist der 59-jährige selber ausgebildeter Demenzbegleiter und schon seit über einem Jahr als Märchenerzähler in der Tagesstätte aktiv. Und auch dieses Mal gelingt es ihm, die Gäste in seine Märchenwelt zu entführen und den Alltag ganz weit draußen, in der realen Welt zu lassen.

 

Malteser Demenz-Philosophie nach Silviahemmet

In der Demenzbegleitung orientieren sich die Mitarbeiter am schwedischen Silviahemmet-Konzept, welches eine sehr wertschätzende, Biographie gestützte Arbeitsweise ermöglicht. Weg von den Defiziten hin zu dem, was alles noch geht, um dem Menschen ein Gefühl von Bedeutung und Würde zu geben. Das ist das Ziel unserer Arbeit. Pflegende Angehörige finden in dieser Zeit Entlastung und können sich ein wenig von der anstrengenden Pflege erholen.

 


 

Studie belegt - Märchenerzählen beruhigt Demenzkranke

Ärzte Zeitung vom 23.09.2015 (Auszug)

In einer aktuellen Studie der Berliner Alice-Salomon-Hochschule (ASH) wurden mehr als 100 Märchenstunden in Plegeeinrichtungen ausgewertet.

Professionell erzählte Märchen helfen offenbar schwer Demenzkranken.  Das belegt die Studie der Berliner Alice-Salomon-Hochschule. "Märchenerzählungen sind psychosoziale Interventionen, die die Lebensqualität der Demenzpatienten verbessern", sagte Professorin Ingrid Kollak. Die Reaktionen und Anteilnahme von 30 Zuhöreern waren mit einer Videokamera aufgezeichnet und ausgewertet worden. Ergänzend waren die beteiligten ErzählerInnen, Leitungs-, Pflegekräfte und Betreuer befragt worden. Jeder zweite der beobachteten Teilnehmer habe sich, so Kollak, aktiv auf das Geschehen eingelassen, mehr als zwei Drittel erlebten die Veranstaltung "erkennbar als positiv". Die Märchenstunden aktualisierten offenbar frühere Verhaltenskompetenzen. Jene Pflegebedürftigen, die im Alltag eher apatisch und zurückgezogen sind, verfolgten aktiv und freudig die Erzählungen. Andere, die beständig "Hallo" rufen oder dauernd laufen, unterbrachen dieses Verhalten und kamen zur Ruhe. Auch die beteiligten Pflegeinrichtungen loben das Projekt, das der Berliner Senat und das Bundesfamilienministerium gefördert haben. Jörn Somogyvar, Geschäftsführer des Berliner Katharinenhofs, sieht darin vor allem eine Entlastung der Pflegekräfte, die rund um die Uhr mit dem herausfordernden Verhalten der Demenzpatienten konfrontiert sind.

 

Sie möchten in Ihrer Einrichtung ein Märchenprogramm durchführen ?

Bitte nehmen Sie mit mir Kontakt auf

Hinweis: Bitte die mit * gekennzeichneten Felder ausfüllen.